Warum ich mich in meiner offenen Beziehung NICHT frei gefühlt habe

Natürlich ist es schön, dass ich innerhalb meiner offenen Beziehung weitaus freier meinen Attraktionen und Impulsen folgen kann. Wenn ich mal Bock auf knutschen, fummeln oder anderweitiges mit einem anderen Menschen habe, dann können ich und mein Partner mir das meistens recht schnell und einfach ermöglichen. Und diese Freiheit genieße ich sehr.

Aber das Ding ist: Das ist es nicht, was mich „frei“ fühlen lässt.

„Freiheit“ und damit meine ich tiefe innere Freiheit, bedeutet für mich „frei“ von alten negativen Überzeugungen, die ich über mich oder meine Sexualität noch in mir trage und „frei“ von meinen alten Bindungsmustern und inneren Kindheits-Strukturen zu fühlen. Es bedeutet für mich einen inneren Spielraum zu haben und immer wieder entscheiden zu können, wie ich auf bestimmte Trigger im Leben reagieren möchte.

Und ich hab am eigenen Leib erfahren, wie „unfrei“ ich in offenen Beziehungen geworden bin. Weil eben genau diese negativen Überzeugungen und alten Kindheits-Muster das Ruder übernommen haben.

Dann habe ich offene Beziehungen gelebt, weil ich meine Stärke beweisen wollte (=altes Muster, um Liebe zu bekommen).

Oder weil ich als besonders attraktiv und „wow, die ist ja krass“ gelesen werden wollte (=altes Muster, um Anerkennung und Wertschätzung zu bekommen)

Das hat sich absolut nicht „frei“ angefühlt. Sondern einengend, kraftraubend und ein Stück weit auch re-traumatisierend, weil ich alte Schleifen in mir konstant wiederholt habe und im Außens scheinbar auch die Bestätigung für diese negativen Kernüberzeugungen bekommen habe.

Weil tief in mir lagen die ganzen Wunden noch offen und angeheilt.

Wenn ich nicht die „coole und starke“ bin, dann will mich keiner. Wenn ich die „offene Beziehung“ nicht mitmachen kann, dann werd ich verlassen. Dann werd ich als unattraktiv gewertet, weil ich ja dann „klein und bedürftig“ bin.

Es hat sich so ätzend in mir angefühlt.

Mittlerweile hat sich vieles gedreht.

Ich führe meine offene Beziehung nicht mehr aus einem tiefen Loch heraus. Sondern ich steh tief und fest verankert in meinem Wert. Und nein - dieses Gefühl ist nicht vom Himmel gefallen, sondern das hab ich mir hart zurück erarbeitet mit Hilfe von Therapie & feinfühliger Begleitung, die mir immer wieder aufgezeigt hat, wo ich mich selbst für Bindung und Beziehung aufgebe, nur um Liebe im Außen zu erfahren. Nach vielen Stunden und einer Wanne voll Tränen, weiß ich nun aber endlich wieder um meine Einzigartigkeit, wie wertvoll ich bin und wie glücklich sich ein Mensch schätzen kann, der mit mir einen gemeinsamen Lebensweg aufbauen kann.

Und DAS ist es, was mich „frei“ fühlen lässt. Ich hab so viel mehr Spielraum. Mehr Spielraum „ja“ zu sagen, wenn mein Partner was unternehmen will. Aber eben auch viel mehr Spielraum „nein“ zu sagen. Weil ich weiß: Ich werd für mein „Nein“ nicht verlassen und verurteilt. Weil ich selbst hinter mir stehen bleibe und mich nicht für mein „Nein“ verurteile und abwerte.

Innerer Spielraum (in Traumasprache auch Handlungsspielraum genannt) = mein absolut höchstes gut an Freiheit.

Und unverzichtbar für eine offene Beziehung.

Und wenn ich gerne eine Sache früher gewünscht hätte, dann wäre es, dass mir jemand gesagt hätte: Hör auf im Außen so viel nach Lösungen zu schauen, warum es so schwer mit der Öffnung ist und wende dich deinem Innen zu.

Weil wenn du dir konsequent Zeit und Raum für die Innenarbeit nimmt, die offene Beziehungen nun mal brauchen, dann versprech ich dir, dass es von ganz alleine sich im Außen leichter anfühlen wird. Mit Zeit, Geduld und einer richtig großen Portion an Selbstwertschätzung, wer du bist und wie weit du schon gekommen bist.

Trust the fucking process, sag ich da nur.

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Am 9. März findet ein 90min DEPP DIVE WORKSHOP mit mir statt zum Thema Grenzen setzten in offenen Beziehungen. Du lernst die absoluten Grundlagen im Umgang mit Grenzen und warum du eben nicht, dein Beziehungsgegenüber in dessen Freiheit einschränkst, nur weil du angemessene Grenzen setzt.

Kostet 25€ und wird sich mega lohnen. Dein Beziehungsgegenüber kannst du gerne mitbringen. Anmeldung kannst du dich über den Link in Bio oder einfach copy und Paste diesen link hier: